Wenn nackte Haut das Internet zerstört

Das Internet ist ein dezentrales Netzwerk, welches eben auch weitere Netze umfasst und sehr, sehr viel Content stellt. Das hat sich offenbar herum gesprochen, und so sind Firmen wie Manwin/MindGeek entstanden. Was diese Firmen hauptsächlich machen, dürfte sich aus dem Namen nicht erschließen; aber eine der Seiten zählt quasi als Synonym für die gesamte Contentsparte: youporn.com. Hauptsächlich werden also Körperkulturseiten ge-maintaint, und mit der Werbung fleißig Gewinn generiert – kein Wunder, knapp ein Drittel des gesamten Traffics besteht aus Pornografie. Und Deutschland spielt ganz vorn mit. Nun hat sich das Problem mittlerweile ebenso verbreitet, dass aus Gründen des Jugendschutzes pornografisches Material unvertretbar ist – und die Bandbreite in Uninetzen nebenbei auch blockiert. Zürich machts vor, wie man es nicht machen sollte: Der CCCZH fand gleich 42+ Seiten, die nicht mal Pornografie enthielten, aber trotzdem gesperrt waren. Neben diversen britischen Bestrebungen, das Netz jugendfreundlicher zu machen, kommen auch die Stimmen aus den hiesigen Reihen auf: Pornofilter müssen her. Klar, aber dann will ich genau das Konzept sehen, dass keine false positives erzeugt – sonst darf ich ja keine Schuhe mehr im Netz kaufen, mich nicht mehr bei spanischen Juristen melden oder keine Spielzeuge für Kinder kaufen. Und spannend wird auch, wie viele PostIdent-Verfahren dann die Abschaltung kostet. Apropos: Wie soll das dann geregelt werden? DNS-Sperren? Nee, das greift bei mir dank OpenDNS nicht. IP-Filter? Also Kollateralschäden erzwingen? Auch ohne mich. Nur weil auf einem Webhostingserver, wo neben dem Kontaktformular, welches mein Ziel ist, auch eine Seite mit etwas nackter Haut liegt, wäre es ein Unding, mich nicht einen Dienstleister anschreiben zu lassen.

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